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In der rechten Szene spürte Kripo sie auf

Brandanschlag auf Ausländerheim

Sie wollen sich nicht weiter kennen, sie wollen eigentlich nichts Böses im Schilde geführt haben. Drei junge Marler, vereint auf der Angeklageband im Essener Landgericht. Versuchten Mord wirft die Staatsanwaltschaft zwei Angeklagten vor.

Der dritte von ihnen will am 07. Juli 2001 nur in der Nähe gestanden haben, als die vier Molotow-Cocktails auf das Haus Brassertstraße 124 flogen. Etwas anderes glaubt die Staatsanwaltschaft dem 24 Jahre alten Industriemechaniker auch nicht nachweisen zu können. Aber es wundert schon, wie jemand bei einer solchen Nach dem Anschlag schlafen gelegt

Tat einfach nur danneben stehen kann und sich danach zu Hause schlafen legt. Großen Schaden richteten die Brandsätze nicht an. Frühzeitig erloschen sie. Aber an einem Fenster waren Spuren des Feuers zu sehen. Beim Wegfahren sahen sie, dass das Feuer bereits aus war, betonen sie am Montag vor Gericht. In den ersten Vernehmungen bei der Polizei klang das noch ein wenig anders. Mit lauter Musik waren sie damals nach dem Werfen der Flaschen weggefahren. "Betet, dass uns niemand gesehen hat",

"Betet, dass uns niemand gesehen hat"

soll Holger S. (31), vertreten durch den Marler Rechtsanwalt Andreas Lechtenböhmer, seinen Komplizen im Fahrzeug gesagt haben. Und eingeschärft wurde ihnen, über die Tat nicht zu reden. Daran hielten sie sich offenbar nicht. Die Kripo ermittelte, nachdem ihnen der verunglückte Anschlag bekannt geworden war, in der rechten Szene. Dort soll sich Dennis L. (21) mit der Tat gebrüstet haben. Heute streitet er ab, darüber geredet zu haben. In seinem Kinderzimmer in der Wohnung der Eltern entdechten die Fahnder einen Aufkleber der NPD, Holger S. war mehrere Monate lang Mitglied in dieser rechten Partei. Ein 39 Jahre alter Bewohner des Heimes hatte am 7. Juli frühmorgens Feuer vor dem Gebäude entdeckt. Er bat andere Bewohner, die Polizei zu informieren.

Polizei fährt jetzt häufiger Streife

Doch die nahmen es nicht so ernst. Erst am Mittag wurde die Anzeige erstattet, Spuren waren da schon zum Teil vernichtet. Die Geständnisse der Angeklagten halfen entscheidend. Unklar ist nur, wer wie oft geworfen hat. Angst vor rechten Anschlägen kannten die Bewohner des Heimes schon vor dem 7 Juli. Danach ist sie geblieben. Aber jetzt, so erzählt der 39-Jährige der WAZ, fahre auch die Polizei regelmäßig Streife im Bereich ihres Wohnheimes. Dadurch fühle man sich schon sicherer, betont er.

(Quelle: WAZ)

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