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Strafrecht

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Ex-Anwalt verweist auf kranken Hund

Untreueprozeß "unterbrochen"

Der frühere Marler Rechtsanwalt Detlev S. (52), der sich zur Zeit vorm Marler Schöffengericht wegen Betrugs und Untreue zu verantworten hat (in beiden Fällen geht`s um jeweils rund 30000DM), bewies sich gestern mittag als wahrer Tierfreund.

Sein Prozeß sollte eigentlich um 13 Uhr mit der Vernehmung von zwei Zeugen fortgesetzt werden, doch S. machte einen "privaten Notstand" glaubhaft. Seinem Hund, der bereits einen Bandscheibenvorfall erlitten habe, drohe in diesem Moment "die Querschnittslähmung", er müsse "sofort operiert werden, und darum muß ich mich jetzt kümmern." Schöffenrichter Brechler hatte Einsehen, lud die Zeugen auf nächsten Montag um. Einer der Zeugen, der Büroleiter K. aus der Kanzlei von S., der laut OLG Hamm noch hohe Lohnansprüche gegen S. hat, schimpfte wie ein Rohrspatz: "Was soll das denn? Dieser Mann ist doch unmöglich." Am Vormittag konnte der Angeklagte zu dem gegen ihn erhobenen Betrugsvorwurf (er soll eine Auto-Leasing-Firma um 30000 DM geprellt haben) noch Entlastendes vernehmen. Ein ehemaliger Bankdirektor bestätigte dem Gericht, daß S. wie er selbst auch zur fraglichen Zeit des Leasing-Geschäfts eigentlich mit einer dicken Provision aus einem Müll-Geschäft in Milliardenhöhe mit Rußland habe rechnen können. Doch das Geschäft platzte, die Provision blieb aus.

Mandantengeld mit Honorar verrechnet

In den beiden Untreuefällen - einmal geht es um rund 28000, einmal um 900 DM Mandantengelder, die S. laut Anklageschrift nicht weitergeleitet haben soll - sieht Detlev S. die Sache ganz anders. Er habe die Gelder, so sein Verteidiger Andreas Lechtenböhmer, mit noch ausstehenden Honorarforderungen seinerseits verrechnet.

(Quelle: WAZ)

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